Skip to main content

Kieferfunktion: höchste Präzision

Wie Zahnräder eines hochpräzisen Uhrwerks sollten die Zähne von Ober- und Unterkiefer perfekt ineinandergreifen. Doch das ist oft nicht der Fall: Neuesten Untersuchungen zufolge haben bis zu 75 % der Deutschen eine gestörte Kieferfunktion. Ursache ist meist ein „falscher Biss“. Dieser kann die Kiefergelenke beschädigen und schmerzhafte Verspannungen auslösen. Besonders tückisch: Auch schlecht passender Zahnersatz kann dafür verantwortlich sein. Deshalb achten wir um so mehr auf eine perfekte Eingliederung – für eine störungsfreie Kaufunktion und gesunde Kiefergelenke!

Wenn die Kieferfunktion gestört ist

Eine gestörte Bisslage kann dazu führen, dass die einzelnen Strukturen des Kauapparates (Zähne, Muskeln, Parodont, Kiefergelenke und -muskulatur) übermäßig stark belastet werden. Denn bei jeder Kieferaktivität wirken enorme Kräfte auf das Kausystem ein. Ähnlich wie bei einer Schere oder Zange werden die Kräfte dabei umso größer, je näher ein Widerstand am Kiefergelenk liegt.

Typische Symptome sind unter anderem:

  • Kieferknacken, Gelenkschmerzen (mit oder ohne Kieferbewegung)
  • Schäden am Zahnschmelz: Absplitterungen oder Abrieb an Front-, Eck- und Seitenzähnen
  • Schäden am Parodont (Zahnbett), Lockerung von Zähnen
  • Parodontitis mit Abbau des zahntragenden Kieferknochens

  • Degeneration von Zahnnerven, endodontische Erkrankungen

  • Wiederkehrende Kopf-, Gesichts- und/oder Kiefergelenksschmerzen
  • Orthopädische Probleme, vor allem Nackenverspannungen und -schmerzen
  • Fehlhaltungen der Halswirbelsäule und des gesamten Bewegungsapparates

Sind Sie morgens auch „zerknirscht“?

„Die Zähne zusammenbeißen" oder gar „sich die Zähne an etwas ausbeißen“ – diese Ausdrücke nehmen manche Menschen durchaus wörtlich: Besonders in der Nacht pressen sie Unter- und Oberkiefer mit großer Kraft gegeneinander oder knirschen hörbar mit den Zähnen. Der medizinische Ausdruck für dieses aufreibende Phänomen ist Bruxismus.

Jeder zehnte Deutsche mahlt oder presst die Zähne so intensiv gegeneinander, dass er deshalb zum Arzt geht. Die Betroffenen selbst wissen oft nichts von ihren nächtlichen „Arbeit“; die wortwörtliche Zerknirschtheit macht sich erst am nächsten Morgen mit Kopf- und Kieferschmerzen bemerkbar.

Diagnose: Bruxismus

Typische Befunde bei Bruxismus sind abgeriebene Kauflächen, feine Linien im Schmelz (sogenannte Schmelzrisse) und überempfindliche Zahnhälse. Zudem führt die anhaltende Überanstrengung auch zu Muskelverhärtungen. Schmerzende kleine Knötchen entstehen und stören das Zusammenspiel zwischen Muskeln und Gelenken.

Darüber hinaus droht sich die Kieferposition insgesamt zu verändern, was wiederum entzündliche oder degenerative Prozesse im Kiefergelenk bewirkt. So kann Zähneknirschen und -pressen auch eine CMD hervorrufen.

So korrigieren wir den „falschen Biss“

Ziel der Behandlung ist es, das Gleichgewicht im System wieder herzustellen. Dazu behandeln wir die eigentliche Krankheitsursache: Um die „Schieflage“ zu korrigieren, werden spezielle Aufbiss-Schienen angefertigt. Sie müssen über längere Zeit getragen werden, damit Zähne und Kiefer wieder zurück in ihre natürliche Balance gebracht werden.

Doch die Disziplin zahlt sich aus: Im Laufe der Zeit entspannt sich die Muskulatur wieder, die Kiefergelenke werden nach und nach entlastet. Dadurch gehen die Beschwerden zurück, die Muskeln entspannen sich und das System kommt wieder ins Gleichgewicht!

Rekonstruktion verlorener Zahnsubstanz

Um eine abweichende Bisslage zu korrigieren, kann eine prothetische Rekonstruktion der Kauflächen nötig sein. Dazu werden zuerst Abformungen der Zahnreihen von Ober- und Unterkiefer angefertigt, die die Situation im Mund identisch abbilden.

Anhand dieser Modelle planen wir die ideale Restauration: Die „Gipszähne“ werden so präpariert und modelliert, dass die „Höcker“ und „Täler“ der gegenüberliegenden Zähne genau ineinander passen.

Therapie im Mikrometer-Bereich

Mit Hilfe eines Artikulators (einem Gerät, das die Bewegungsbahnen des Unterkiefers simuliert) können Zahnarzt und Zahntechniker genau überprüfen, ob ihre Planung stimmt. Denn nur, wenn alles auf Millimeter-Bruchteile genau passt, ist die Behandlung erfolgversprechend!

Auf Grundlage der Modelle werden dann die endgültigen Restaurationen angefertigt. In den meisten Fällen ist zuerst allerdings eine Vorbehandlung mit Aufbiss-Schienen und zusätzlicher Physiotherapie notwendig.

Wir behandeln CMD interdisziplinär!

CMD ist ein komplexes Krankheitsbild. Wir berücksichtigen die umfassenden Bezüge zwischen Zahnform, Bisslage, Kiefergelenken und -muskulatur. Deshalb arbeiten wir eng mit Behandeln aus anderen Fachrichtungen (u. a. Orthopäden, Kiefer­orthopäden, Physiotherapeuten) zusammen.